Die Pubertät beim Hund
Wenn dein Hundemädchen abends zu lange wegbleibt, sich heimlich rausschleicht, mit allen (außer mit dir!) zu tun haben will und die Hundejungs vor deiner Haustür Schlange stehen, dann ist es so weit: Mit ihnen steht auch die Pubertät deiner Fellnase vor der Tür.
Aber keine Panik - wir haben ein paar Tipps für dich, mit denen du deinen kleinen Vierbeiner unterstützen kannst.
Körperliche und geistige Veränderungen
Wie auch beim Menschen verändert sich der Körper deines Welpen im Wachstum. Neben äußeren spielen auch innere Prozesse eine Rolle. Letztere führen nicht selten zu typischen Pubertätsanzeichen: Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Starrsinn.
In dieser Zeit, die ca. ab dem sechsten Monat einsetzt, kann es vorkommen, dass dein sonst so schmusiger, gehorsamer Vierbeiner aufmüpfig wird, Kommandos ignoriert, Markierungsverhalten zeigt und einen gesteigerten Jagdtrieb hat. Die Konfrontation mit anderen Hunden kann zum dem Verlangen nach Rangeleien und Machtkämpfen führen.
Auch die Geschlechtsreife spielt hier eine Rolle - die jungen Rüden schnuppern alle zwei Meter auf der Suche nach Hündinnen, während diese sich gerade mit ihrer ersten Läufigkeit konfrontiert sehen. Ab dem 6. Lebensmonat kann deine Hündin läufig werden, manchmal setzt die Läufigkeit aber auch erst im zweiten Lebensjahr ein. Ab der ersten Läufigkeit wiederholt sich der Zyklus deiner Hündin ein- bis zweimal im Jahr.
Eine aufregende Zeit des Umbruchs beginnt, denn dieser neue Lebensabschnitt bringt für dich und deinen Vierbeiner einige Neuerungen und auch Verantwortung.
Eben war dein Vierbeiner selbst noch ein kleiner Welpe, jetzt könnte er selbst Mama oder Papa werden. Mit Fragen wie "Soll meine Hündin später mal Nachwuchs bekommen?" solltest du dich in den ersten Lebensjahren deines Hundes beschäftigen.
Falls du sowas planst, sprich dieses Vorhaben immer mit deinem Tierarzt ab, der dir Infos rund um das Thema Welpenplanung, Vererbung und Gesundheit geben kann.
Dein Verhalten ist wichtig
Dein Vierbeiner ist in dieser Phase besonders oft hin- und hergerissen und weiß selbst nicht so recht, wohin mit sich und seiner Laune. Deswegen ist es auch an dir, deine Fellnase bestmöglich zu unterstützen.
Während der Läufigkeit solltest du gut auf deine Hündin achtgeben und möglichst ruhige Routen für die Spaziergänge auswählen, um das (nähere) Aufeinandertreffen mit Rüden zu vermeiden. So umgehst du eine ungewollte Trächtigkeit und reduzierst den Stress für deinen Liebling. Um Flecken auf Möbeln und Boden durch das Menstruationsblut im Haus zu vermeiden, kannst du auf spezielle Höschen für Hündinnen aus dem Tierhandel zurückgreifen.
Erschnüffelt dein Rüde ab der Pubertät eine läufige Hündin, wird er mit sehr viel Energie versuchen, diese ausfindig zu machen. Deswegen solltest du ihn bei Spaziergängen gut im Griff haben und auch dafür sorgen, dass er anderen Hunden gegenüber nicht aufdringlich wird.
Die Erziehung deines pubertierenden Welpen
Doch auch erziehungstechnisch solltest du deinen Welpen in der Pubertät unter Kontrolle haben: Lass deiner kleinen Fellnase nicht aus Mitleid diverse Sachen durchgehen, die du ihr sonst verbieten würdest. Mach deinem Hund klar, dass du in der Rangordnung immer noch über ihm stehst und spende ihm Sicherheit.
Es kann auch passieren, dass dein Welpe nicht mehr auf seinen Namen hört und so ziemlich alle Anweisungen ignoriert. Bleib hier konsequent, schrei ihn nicht an und belohne weiterhin gewünschtes Verhalten. Mit Loben kannst du auch in dieser schwierigen Zeit viel erreichen.
Bis zu welchem Zeitpunkt ist mein Hund ein Welpe?
Die Pubertät ist für deine Fellnase der Weg zum Erwachsenwerden. Klar stellst du dir da auch mal die Frage: "Bis zu welchem Zeitpunkt ist mein Hund eigentlich ein Welpe?" Und ab wann gilt er als Junghund oder gar Adult?
Die richtige Welpenzeit endet früher, als oftmals angenommen. Während man rein begrifflich nur ca. bis zur 16. Woche von einem "Welpen" spricht, ist er ab dieser Zeit schon ein Junghund und durchläuft neue Entwicklungsphasen. Oftmals markiert der Zahnwechsel den Übergang in das Junghundalter. Als Adult gelten Hunde - je nach Hunderassen - ab ca. 12-18 Monaten.
Mit Liebe in ein gemeinsames Leben
Sei unbesorgt: jede Pubertät endet irgendwann, sodass du deinen altbekannten Vierbeiner wieder hast, sobald er ca. 18-24 Monate alt ist.
Wichtig ist doch, dass ihr beide zusammen gut durch ein gemeinsames, liebevolles Leben kommt. Wir wünschen dir viel Spaß mit deinem Welpen und hoffen, dass ihr jetzt gut vorbereitet in die Pubertät deiner Fellnase starten könnt!
