Deinen Welpen anderen Hunden sicher vorstellen - so geht's!
Ein kleiner →Welpe ist bei dir eingezogen und nun fragst du dich, wie du ihn am besten anderen Hunden vorstellst? Die Reaktionen auf einen jungen Hund können unterschiedlich ausfallen. Damit nichts schief geht und weder der Welpe noch die anderen Hunde überfordert sind, gibt es ein paar Sachen, die du beachten kannst:
Welpen sicher mit den eigenen Hund(en) zusammenführen
Du hast bereits einen oder mehrere Hunde und nun sollen diese den neuen Welpen kennenlernen? Im Internet kursieren dazu zahlreiche süße Videos, aber so viel sei schon einmal gesagt: Den Welpen in einen Karton zu stecken und dann deinen Hund damit zu überraschen, ist keine gute Idee! Stattdessen solltest du auf folgende Sachen achten:
Such dir einen neutralen Ort für die Zusammenführung. Am besten aber in der Nähe deines Hauses bzw. der Wohnung.
Je nachdem wie der Welpe und/oder dein anderer Hund drauf sind, ist die zusätzliche Absicherung durch eine Leine und sogar durch einen Maulkorb hilfreich. Verwende für den Welpen sicherheitshalber ein Geschirr und kein Halsband.
Idealweise sind beide Hunde zunächst angeleint. Ihr geht gemeinsam ein Stück spazieren und führt dabei die Hunde Stück für Stück näher zusammen bis sie nebeneinander laufen können.
Ist alles entspannt, könnt ihr die Hunde ableinen bzw. auf eine Schleppleine umleinen und spielen oder schnüffeln lassen.
Ist eine angespannte Stimmung, spaziert noch ein Stück weiter. Stehenbleiben kann für zusätzliche Anspannung sorgen.
Klappt alles gut, könnt ihr gemeinsam mit den Hunden in den Garten oder ins Haus gehen.
Versucht, euch so locker und entspannt wie möglich zu verhalten. Auch, wenn ihr sicherlich aufgeregt seid und die Hunde animieren wollt, miteinander zu spielen und direkt beste Freunde zu werden - redet nicht auf sie ein. Manche Vierbeiner müssen erst ein bisschen warm miteinander werden. Andere Hunde sind vielleicht offener. Wieder andere eher neutral.
Welpen den Hunden von Familie oder Freunden vorstellen
Wenn du deinen Welpen den Hunden deiner Eltern, Geschwister oder Freunde vorstellen möchtest, ist das noch mal etwas anderes, als wenn dein kleiner Knirps einen fremden Hund auf der Straße trifft. Mit Sicherheit kennt dich der Hund deiner Familie bereits und wird sich etwas wundern, wen du da mitbringst. Eine Zusammenführung im heimischen Garten oder Haus kann für den älteren Hund etwas überfordernd sein. Denn sicherlich sind alle aufgeregt, was sich auch auf die Hunde übertragen kann.
Gehe lieber auf Nummer sicher und trefft euch vorher an einem neutralen Ort. Dazu reicht schon die Nebenstraße. Hier können sich die beiden Vierbeiner auf neutralem Boden kennenlernen und ganz entspannt beschnüffeln. Ist einer der beiden Hunde etwas unsicher, orientiere dich an den Schritten weiter oben im Artikel und spaziert ein Stückchen gemeinsam. Das lockert die Stimmung auf und beide Hunde haben so die Möglichkeit, den nötigen Abstand zueinander zu gewinnen.
Sind die Hunde entspannt miteinander, könnt ihr in den Garten oder ins Haus gehen. Versucht auch hier nicht rumzustehen und die Hunde anzustarren. Das erhöht den Druck und kann für eine angespannte Stimmung sorgen. Beobachtet die Hunde und habt vor allem →ein Auge auf den Welpen, aber verhaltet euch ansonsten normal. Lauft umher, redet miteinander und versucht nicht so viel auf die Hunde einzureden.
Was, wenn der eigene Hund aggressiv auf den Welpen reagiert?
Dein Hund findet deinen Welpen ziemlich ätzend und würde ihm am liebsten so richtig die Meinung geigen? Das kann passieren, weswegen die Zusammenführung der Hunde immer gut durchdacht und abgesichert sein sollte. Wenn dein Hund so auf einen Fremdhund bzw. Welpen reagiert, dann hat er bestimmt schon vorher ein paar Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Vierbeinern gezeigt. Das heißt, du kannst bereits im Vorfeld einige Sicherheitsvorkehrungen treffen:
Ein gut sitzender Maulkorb ist nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil: Dank ihm kannst du deinen Hund sicher mit dem Welpen interagieren lassen, ohne, dass etwas passieren kann.
Organisiere ein Welpengitter. Das kann vor allem in der Anfangszeit helfen, die Hunde räumlich zu separieren und sie langsam aneinander zu gewöhnen. Durch ein Welpengitter können sich die Hunde sehen und riechen. Gleichzeitig kann der Welpe aber nicht in den Individualraum des Ersthundes und umgekehrt.
Schenke beiden Hunden gleich viel Aufmerksamkeit. Vor allem, wenn der Welpe auf einmal gaaanz viele Streicheleinheiten und Liebkosungen bekommt und dein anderer Hund nur noch "Lass das" und "Hör auf" hört, ist das nicht gerade toll für deine Fellnase. Indem du beiden Hunden gleich viel Aufmerksamkeit schenkst, lernt dein Hund, dass er trotz Welpe nicht zu kurz kommt. Das gilt übrigens auch für deinen Besuch.
Welpenschutz - wie sehr schützt er deinen Welpen wirklich?
Häufig wird behauptet, dass ein Welpe sogenannten →Welpenschutz genießt und deswegen nicht von älteren Hunden gemaßregelt oder gar angegriffen wird. Das stimmt allerdings nicht ganz. Welpenschutz hat ein junger Hund, wenn überhaupt, nur im eigenen "Rudel". Das heißt mit Hunden, die blutsverwandt sind und meist auch nur bis zur 14. Lebenswoche. Dieses Verhalten dient zum Schutz und Erhalt der eigenen Art.
Wenn ein Welpe bei dir zu Hause einzieht, besteht häufig eine höhere Toleranzgrenze unter den dort lebenden Hunden, was fälschlicherweise als "Welpenschutz" angesehen wird. Aber auch hier kann es zu Streitigkeiten unter den Vierbeinern kommen. Nicht selten maßregeln ältere Hunde die Welpen. Je nachdem, wie frech und selbstbewusst dein kleiner Vierbeiner ist, kann so eine Korrektur auch mal etwas heftiger ausfallen.
Trifft dein Welpe auf unbekannte Hunde, genießt er in der Regel keinen Welpenschutz. Die meisten älteren Hunde erkennen einen Welpen allerdings und lassen ihnen öfter mal etwas durchgehen. Doch auch hier kannst du bei Fehlverhalten oder Grenzüberschreitungen des Welpen Maßregelungen der älteren Hunde erwarten. Es gibt auch Hunde, die können die freche Art eines Welpen nicht ausstehen und werden direkt eine Ansage verteilen.