Vorweg: Einen Welpen "retten"...
...ist eine ehrenwerte Sache und sicherlich können sich viele Hunde aus dem Tierschutz glücklich schätzen, wenn sie bei dir ein zu Hause finden. Allerdings ist selbst ein "geretteter" Welpe aus dem Tierschutz ein Lebewesen, das man nicht aus Mitleid aufnehmen sollte. Süß und niedlich sehen sie alle aus und ja, sie alle suchen auch ein warmes Körbchen. Trotzdem ist ein Welpe aus dem Tierschutz immer noch ein Welpe und benötigt eine →gute Erziehung, kostet viele Nerven und noch mehr Geduld und wird dich vor so manche Herausforderung stellen.
Überlege dir also gut, ob du bereit bist für einen Welpen, der ggf. schon einiges erlebt hat und mit dem einen oder anderen Päckchen bei dir einzieht. Ist der Welpe nicht mehr so klein und süß, können Schwierigkeiten auftreten. Sind Zweibeiner diesem Druck nicht gewachsen, wird der Vierbeiner dann schnell zum Wanderpokal und hat letzten Endes nichts davon, dass er "gerettet" wurde. Ein eigener Hund geht mit einer gewissen Verantwortung einher und vor dem Kauf sollte man sich immer einmal bewusst machen, ob man wirklich →bereit für den eigenen Hund ist.
Welpe aus dem Tierschutz - Shelter, Tierheim, Pflegestelle?
Wenn du dich für die Adoption eines Welpen aus dem Tierschutz interessierst, hast du verschiedene Möglichkeiten, um einen passenden Vierbeiner für dich zu finden. Zunächst einmal solltest du dir überlegen, ob du einen Hund aus dem Ausland adoptieren möchtest oder lieber einen Welpen, der bereits in deiner Nähe wohnt und den du ggf. vorher kennenlernen kannst.
Außerdem gibt es Hunde, die in Tierheimen bzw. Sheltern untergebracht sind und welche, die bei Pflegestellen leben. Welpen aus Heimen sind mit vielen anderen Hunden zusammen und haben es meistens nicht ganz so schön, wie Vierbeiner, die bei einer Pflegestelle untergebracht sind. Hier kümmern sich Privatpersonen um die Schützlinge und helfen, ein passendes Zuhause zu finden.
Egal ob Tierheim, Zucht oder von Privat - beim Kauf eines Welpen gibt es einiges zu beachten!
Einen Welpen aus dem Tierheimen/Shelter adoptieren
Möchtest du einen Welpen aus dem Tierheim adoptieren, musst du dich in der Regel auf den Welpen bewerben und dazu eine Selbstauskunft ausfüllen. Häufig wird außerdem eine Vorkontrolle durchgeführt, bei dem ein*e Mitarbeiter*in des Heims bzw. der Tierschutzorganisation zu dir nach Hause kommt und überprüft, ob deine Angaben bezüglich deiner Wohnsituation auch stimmen. Auch, wenn die Tiere ein Zuhause suchen, werden sie nicht einfach jedem Interessenten mitgegeben.
Befindet sich der kleine Vierbeiner in einem Heim in deiner Nähe, hast du die Möglichkeit, ihn dir nach Absprache mit dem Heimpersonal anzusehen und kennenzulernen. Ihr könnt dann ggf. sogar gemeinsam eine Runde spazieren gehen oder ein bisschen spielen. Es ist wichtig, dass du dich vorher beim Tierheim meldest und nachfragst, ob der Welpe noch Interessenten sucht und er besucht werden darf. Einfach vorbeigehen und sich die Tiere ansehen funktioniert in den meisten Fällen nicht, denn ein Tierheim ist kein Zoo und die Hunde dürfen nur mit einem Termin besucht werden.
Welpen aus dem Tierheim bzw. Shelter im Ausland findest du meist über Anzeigen im Internet. Doch auch hier solltest du dir mehrere Videos und Fotos vom Wunschwelpen zuschicken lassen und ganz genau schauen, wie der kleine Knirps so drauf ist und welche Charaktereigenschaften dich erwarten.
Einen Welpen von einer Pflegestelle adoptieren
Manche Welpen aus dem Tierschutz befinden sich bei sogenannten Pflegestellen. Das sind meist Privatpersonen, die sich dazu bereit erklären, Hunde aus dem Tierschutz bei sich aufzunehmen, bis ein passendes Zuhause für die Vierbeiner gefunden wurde. Der Vorteil einer Pflegestelle ist, dass die Welpen viel individueller betreut werden und auch schon die eine oder andere Sache lernen können. Auch das Wesen der Tiere kann viel besser eingeschätzt werden, da sie vor der Vermittlung einige Zeit mit der Pflegefamilie zusammen leben. Beachte jedoch, dass auch Hunde auf Pflegestellen häufig vorher in einem Tierheim gelebt und vielleicht schon einiges erlebt haben.
Bist du an einem Welpen von einer Pflegestelle interessiert, bewirbst du dich über die verantwortliche Tierschutzorganisation mittels einer Selbstauskunft für ihn. Passt alles, kannst du den Welpen nach Absprache mit der Pflegestelle besuchen und kennenlernen, all deine Fragen loswerden und einfach schauen, ob der kleine Welpe zu dir passt. Da die Pflegestellen mit den Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten, werden diese natürlich auch ein paar Fragen an dich haben und nach dem Kennenlernen eine Einschätzung abgeben, ob es zwischen dem Welpen und dir gefunkt hat.
It's a match? Herzlichen Glückwunsch! Dann verwöhne dein neues Familienmitglied direkt von Anfang an mit unserer liebevollen →Erstausstattung. Schmackhaftes und gesundes Welpenfutter, ein bequemes Hundebett sowie ein hochwertiges Paar Leine und Halsband - einfach alles für einen →perfekten Welpenstart beisammen!
Achtung! Daran erkennst du seriöse Tierschutzvereine
Leider wird selbst mit Welpen aus dem Tierschutz illegaler Welpenhandel betrieben. Damit du nicht versehentlich diese Tierquälerei unterstützt, solltest du dich vor der Adoption sehr gut →über die Tierschutzvereine informieren!
Wichtige Indizien für einen seriösen Tierschutzverein sind:
Der Verein ist eingetragen und bestenfalls gemeinnützig. Ist das der Fall, findest du am Ende des Vereinsnamen "e.V." für "eingetragener Verein". Prüfe zusätzlich das Impressum der Website. Hier findest du auch Infos zur Gemeinnützigkeit. Häufig sind nur deutsche Vereine, die im Ausland aktiv sind, gemeinnützig, da in Deutschland und Österreich das Gemeinnützigkeitsrecht gilt.
Eine gut gepflegte Website und Facebookseite sind vorhanden. Beiträge und Stellenanzeigen sind aktuell.
Es sind Erfahrungsberichte und Bewertungen im Internet und auf den sozialen Medien zu finden.
Der Verein hat Tiere aller Altersklassen, nicht nur Welpen. Sollten Welpen zur Vermittlung angeboten werden, solltest du immer nach dem Muttertier fragen. Das Ziel von seriösen Tierschutzvereinen sollte immer sein, die Welpen gemeinsam mit der Mutter aufzunehmen und zum passenden Zeitpunkt auch ein neues Zuhause für das Muttertier zu finden.
Der Verein setzt sich neben der Vermittlung noch für weitere Themen rund um den Tierschutz ein und sammelt beispielsweise Spenden, beteiligt sich an Projekten, leistet Aufklärungsarbeit auf der Website.
Tiere, die vermittelt werden, sollten alle geimpft, gechipt und auf Mittelmeerkrankheiten überprüft worden sein. Auch →andere Krankheiten sollten nicht verheimlicht, sondern offen angesprochen werden. Bei Welpen ist das zwar eher selten der Fall, aber ein Blick durch andere Anzeigen der Organisation kann zeigen, wie mit dem Thema umgegangen wird.
Alle Infos zum Tier wie Alter, Herkunft, Charakter und Eigenschaften, Nachweise über die Krankengeschichte sowie getätigte Impfungen sollten in der Anzeige stehen.
Der Welpe sollte bei Ausreise nicht jünger als acht Wochen, besser nicht jünger als 4 Monate sein. Der Grund hierfür ist, dass Tiere aus dem Ausland häufig durch Mangelernährung und gesundheitliche Probleme geschwächt sind. Hinzu kommt, dass der Stress der Reise nach Deutschland und die für den Organismus des Hundes unbekannten Keime für die meisten Hunde und insbesondere Welpen gefährlich sein kann.
Es wird eine Vorkontrolle und ggf. eine Nachkontrolle durchgeführt. Seriöse Vereine nehmen sich die Zeit, dich kennenzulernen und sich zu vergewissern, wie das potenzielle neue Zuhause des Tieres aussieht. Bei Mietverhältnissen verlangen manche Organisationen sogar die Vorlage einer schriftlichen Erlaubnis des Vermieters, ein Haustier halten zu dürfen.
Der Verein stellt ausreichend Fotos und Videomaterial des Tieres bereit. Sie beantworten gern all deine Fragen und schicken dir ggf. noch aktuelles und weiteres Videomaterial zu.
Das Tier kommt mit einem Impfpass und ggf. einem EU-Heimtierausweis.
Es gibt einen Schutz- bzw. Kaufvertrag. Die zu entrichtende Schutzgebühr ist angemessen und beträgt in der Regel zwischen 200 und 400 Euro. Seriöse Organisationen sind bemüht, offen darzulegen, wie sich die Schutzgebühr im Detail zusammensetzt. Zudem ist ein schriftlicher Übernahmevertrag bereits vor Aufnahme des Tieres zur Absicherung beider Seiten nicht unüblich.
Informier dich vor der Adoption gut über die Tierschutzorganisation deiner Wahl! Leider gibt es auch beim Tierschutz viele schwarze Schafe.
Mögliche Herausforderungen mit einem Welpen aus dem Tierschutz
Welpen machen Arbeit und man kann in der Regel nicht genau vorhersagen, wie sie sich einmal entwickeln werden - das gilt sowohl für Tiere aus dem Tierschutz als auch für Welpen von Züchter*innen. Der Unterschied ist jedoch, dass Welpen aus dem Tierschutz meist einen holprigen Start ins Leben hatten. Vielleicht sind sie ohne ihre Mutter großgeworden, wurden irgendwo gefunden, haben Krankheiten oder Verletzungen erlitten oder sind traumatisiert. All das macht den Welpen natürlich nicht weniger liebenswert, es sind jedoch nun einmal Besonderheiten, auf die dich ggf. einstellen musst.
Vor allem →die ersten Lebensmonate sind für Hunde sehr prägend. Je nach Wesen der Tiere stecken manche ihre Vergangenheit besser weg als andere. So ist ein Welpe aus dem Tierschutz eine kleine Wundertüte. Er kann unkompliziert und leicht zu händeln sein oder es bedarf einem intensiven →Verhaltenstraining. Natürlich kann auch ein Welpe aus einer Zucht verhaltensauffällig werden, wobei es sich hierbei in den meisten Fällen um ein hausgemachtes Problem handelt. So oder so bedeutet ein Welpe, so niedlich er auch ist, jede Menge Arbeit und du weißt nie, wie →viel Training, Geduld und Zeit du in die →Erziehung stecken musst.
Welpen aus dem Auslandstierschutz können außerdem so manche →Wehwehchen und Krankheiten haben. →Würmer und →Parasiten bringen die Kleinen manchmal auch unbemerkt mit ins Haus. Auch →Durchfall kann die ersten Tagen auftreten. Deswegen solltest du mit dem Einzug deinen Welpen einmal →von Tierärzt*innen durchchecken lassen und direkt auf ein →hochwertiges und gesundes Welpenfutter umstellen.
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Mythos: Hunde aus dem Tierschutz sind so dankbar
Wusstest du, dass Hunde keine Dankbarkeit empfinden können? Sie können lediglich zwischen Dingen, die für sie erlaubt sind (z. B. auf dem Sofa liegen) und den Sachen, die für sie verboten sind (z. B. im Bett liegen) unterscheiden. Je nach dem, ob du mal eine Ausnahme machst (z. B. am Wochenende darf der Hund ins Bett kuscheln kommen) empfinden sie Freude. Ein Welpe aus dem Tierschutz wird allerdings nicht mit dem Einzug bei dir tiefe Dankbarkeit empfinden, dass du ihn "gerettet" hast und deswegen super brav sein.
Fakt ist nämlich, dass der Hund mit der Adoption aus seiner natürlichen Umgebung und seinem Alltag (so traurig er auch war) gerissen wurde und wird zunächst einmal ziemlich verwirrt und vielleicht auch unsicher sein. Wir Menschen haben einfach beschlossen, dass der Welpe ab jetzt bei dir leben wird - und Punkt. Manche Tierschutzhunde freuen sich natürlich, dass sie nun ein warmes Bett, einen vollen Napf sowie mehr Ruhe und Krauleinheiten bekommen. Anderen wiederum fällt es etwas schwer, da sie eine Wohnung vielleicht gar nicht kennen, es gewohnt sind, auf dem harten Boden zu schlafen und finden Menschen ziemlich gruselig.
Hinzu kommt, dass viele Auslandstierschutzhunde gar nicht unseren Alltag kennen. Sie kennen keine befahrenen Straßen, Fahrräder, Bahnhöfe, Fahrstühle, Staubsauger und auch keine Regeln oder sich an jemanden zu orientieren. Sei also nicht enttäuscht, wenn dein Welpe erst einmal etwas schüchtern und abweisend reagiert und sich nicht aus lauter Dankbarkeit von dir direkt den Bauch kraulen lässt.
Gemeinsam durch dick und dünn - das Überwinden so mancher Hürden schafft Vertrauen und stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund!
Ist dein Schützling erst einmal richtig bei dir angekommen, wird er vermutlich seine Grenzen testen und so manche Dummheiten machen - so, wie es sich für einen sorgenfreien Welpen gehört! Sicherlich werdet ihr im Laufe der Zeit zu einem Team zusammenwachsen und jede Herausforderung, die ihr gemeinsam bestreitet, wird eure Bindung stärken. Und ganz bestimmt wird dir dein Hund früher oder später zeigen, dass er sehr froh ist, Teil deiner Familie zu sein.