Eine eigene Katze - ja oder nein?
Eine Katze zu haben bedeutet Kuscheln, Spaß, Spiel und immer jemanden an seiner Seite zu haben, eine haarige, schnurrende Wärmflasche im Bett und ganz viel Liebe. Das ist zumindest die Wunschvorstellung von zukünftigen KatzenbesitzerInnen und natürlich ist eine Katze auch fürs Kuscheln zu haben, falls sie nicht gerade damit beschäftigt ist, ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Wenn sie also mal morgens nicht pünktlich um 4:30 sanft mit ihren Pfoten auf deinem Gesicht herumtrampelt, hat sie wahrscheinlich ihren neuen Lieblingsschlafplatz auf deinem Laptop auserkoren.
Neben diesen ganzen (doch manchmal sehr witzigen) Eigenarten bringt die Anschaffung einer Katze aber auch die Forderung nach genügend Zeit, Geld und Platz mit sich.
Wie viel Zeit braucht eine Katze?
Für eine Katze brauchst du Zeit - Zeit für eine ausgiebige und artgerechte Bewegung täglich, für geistige Beschäftigung, jede Menge Streicheleinheiten und eine saubere Katzentoilette. Je nachdem, ob deine Katze ein Freigänger ist oder in der Wohnung lebt, musst du sie ausreichend beschäftigen und bewegen. Da Katzen in der Regel nicht allein gehalten werden, beschäftigen sich die Samtpfoten oft miteinander, sodass ein Arbeitsalltag trotzdem kein Problem für deinen Stubentiger darstellen sollte.
Möglicherweise planst du in den nächsten Jahren einen langen Urlaub oder wirst operiert und liegst im Krankenhaus, in das du deine Samtpfote leider nicht mitnehmen kannst. Für solche Fälle brauchst du eine zuverlässige Betreuung für deine Katze.
Wie teuer ist die Katzenhaltung?
Katzen kosten Geld. Nach der Anschaffung kommen regelmäßig Kosten für Futter, Zubehör und den Tierarzt auf dich zu - und bei Katzen das Ganze mal zwei gerechnet, weil Stubentiger in der Regel auf einen Katzengefährten angewiesen sind. Lebst du jeden Monat mehr aus der Hand in den Mund, möchtest du vermutlich nicht den Rest für eine Katze abzwacken müssen. So genau lässt sich nicht sagen, was eine Katze im Jahr kostet.
Das hängt von der Größe, Anfälligkeit für Krankheiten, dem Alter ab und davon, was du deiner Katze für Futter bieten möchtest. Generell bewegt sich der Betrag im Schnitt zwischen 450 und 550€ - und zur Sicherheit solltest du immer davon ausgehen, mehr ausgeben zu müssen. Feste Kosten wie diese fürs Futter hast du immer in gleichem Maße, während Tierarztkosten und Kosten für die Ausstattung teils sehr stark variieren.
Wie viel Platz braucht eine Katze?
Eine andere Frage, die es zu klären gilt, ist die nach ausreichend Platz für deine zukünftige Samtpfote. Deine Wohnung sollte neben möglichst viel Platz (mindestens 50m² bei einer und 60m² bei zwei Katzen) auch ausreichend Tageslicht bieten. Dunkle Wohnungen sind für Katzen nur dann akzeptabel, wenn sie die Möglichkeit haben, auf einen ausreichend gesicherten Balkon zu gehen oder du sie an der Leine mit ins Grüne nimmst.
Aber auch hier kommt es ganz auf deinen zukünftigen Vierbeiner an: Schläft er gerne und sein wichtigster Platz ist das Sofa? Oder nutzt er den Platz gerne als Rennstrecke? Die Aktivität spielt bei der Frage nach ausreichend Platz eine wichtige Rolle und variiert von Katze zu Katze.
Die Sache mit dem Miet(z)recht
Festgelegt werden darf im Mietvertrag, dass du dir die Erlaubnis deines Vermieters einholen musst, bevor deine Samtpfote bei dir einzieht. Falls du das nicht machst und dein Vermieter erfährt davon, kann er dir ohne Weiteres deinen Mietvertrag kündigen. Als erstes kannst du deswegen in deinem Mietvertrag zu den Bestimmungen der Katzenhaltung suchen.
Bestimmte Störfaktoren wie ständiges Miauen oder starke Verschmutzung können den Vermieter dazu veranlassen, seine Genehmigung zurückzuziehen. Halte deinen Stubentiger daher am besten ausreichend beschäftigt, damit er nicht vor lauter Langeweile jeden Tag ein Katzenkonzert veranstaltet. Auch andere Gründe wie z.B. Allergien von anderen HausbewohnerInnen können gegen eine Erlaubnis sprechen.
Ein Vierbeiner kommt selten allein
Katzen sind nur in den wenigsten Fällen Einzelgänger. Wenn du planst, deine Samtpfote in der Wohnung artgerecht zu halten, ist auch genügend Zeit, Geld und Platz für einen weiteren Vierbeiner einzuplanen.
Artgerecht ist nämlich in fast allen Fällen nur die gemeinsame Haltung von mindestens zwei Katzen. Bei dem Kauf einer jungen Katze ist es also praktisch, ein Geschwisterpärchen zu adoptieren. Egal, wie sehr du deine Katze auch beschäftigen kannst, leider wirst du den vierbeinigen Freund an ihrer Seite nicht ersetzen können, den sie von Natur aus braucht.
Nur in seltenen Fällen ist es vertretbar, eine Katze in der Wohnung allein zu halten. Das kann beispielsweise eine erwachsene Katze aus dem Tierheim sein, die es ihr Leben lang gewohnt ist, in Einzelhaltung zu leben. In allen anderen Fällen braucht dein zukünftiger Stubentiger jedoch einen Artgenossen im Haushalt. Fehlt deinem Liebling ein Katzenfreund, kann sich das in Depressionen, Aggression und Zerstörungswut äußern.
Sieben ganze Katzenleben lang
Du solltest dir bewusst machen, dass wenn du eine Katze kaufst, du sie für ihr ganzes Leben lang hast und sie nicht einfach nach ein paar Jahren abgeben kannst. (Können schon, aber dann sind wir sehr sauer auf dich). Diese Spanne, in der du für deinen Stubentiger sorgen musst, kann bei 12-20 liegen, denn so alt werden Katzen im Schnitt.
Bei größeren Plänen, wie einem Job im anderen Land zum Beispiel, musst du immer deinen Vierbeiner mit einbeziehen und dich fragen: Wäre diese Entscheidung auch die beste für meine Katze? Ein Stubentiger kann dein Leben ganz schön verändern - du hast dann einen neuen besten, treuen Freund, der immer bei dir sein möchte und du musst dein Leben auf seines abstimmen. Aber es ist ein Leben, dass sich aus unserer Sicht mehr als lohnt.