Neues Kätzchen an Katze gewöhnen - 5 Schritte

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Gewöhne deine Katze in 5 Schritten an das neue Kätzchen. Erfahre, wie du Fehler dabei vermeidest und für ein harmonisches Zusammenleben sorgst.

08.06.2022

Erwachsene Katze an Kitten gewöhnen - 5 Schritte

Ein kleines →Kätzchen soll bei dir einziehen, du hast aber bereits eine Katze bzw. einen Kater? Kein Problem! Wenn du bei der Zusammenführung ein paar Dinge beachtest, werden sich die beiden entspannt und stressfrei aneinander gewöhnen - und garantiert Freunde werden.

Schritt 1: Vorbereitungen bei dir zu Hause

  • Geruch kennenlernen: Das Kitten ist ausgesucht? Nimm beim nächsten Besuch eine Decke, Spielzeug oder ein Kuscheltier mit und reibe es an dem Kätzchen. So nimmt der Gegenstand den Geruch des Kittens auf. Den Gegenstand kannst du dann später bei dir zu Hause hinlegen, sodass deine Erstkatze daran riechen und sich mit dem Geruch vertraut machen kann.

  • Kittenzimmer einrichten: Bereite außerdem ein Zimmer vor, in dem sich dein Kätzchen die ersten Tage aufhalten soll. Idealerweise ist das ein sonst nicht so häufig genutzter Raum wie ein Gästezimmer oder Gästebad. Hier richtest du es dem Kitten schön gemütlich ein mit einem Bettchen, einer eigenen Katzentoilette, Trink- und Fressnäpfen sowie Spielsachen natürlich. Die räumliche Trennung ist keine Strafe, sondern dient als Safe Space für dein Kitten in den ersten Tagen.

  • Eine zweite Katzentoilette: Wenn es um die →Ordnung und Hygiene in der Toilette geht, können Katzen ziemlich eigen sein. Empfehlenswert ist es deswegen, für jede Katze ein eigenes WC zu haben. Mit unserem Naturstreu verhinderst du unangenehme Gerüche und erleichterst deiner Katze das Toilettentraining.

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Schritt 2: Einzug & räumliche Trennung

  • Kitten im Kittenzimmer, Erstkatze in der restlichen Wohnung: Vermeide es, deine beiden Katzen direkt miteinander vertraut zu machen. Pack dein Kitten stattdessen direkt von der Transportbox ins Kittenzimmer und lasse sie erst einmal dort. Es wird auch so sehr aufregend für sie sein. Deine ältere Katze wird schon bald mitbekommen, dass dort jemand Neues wohnt und an der Tür schnuppern. So kannst du schon einmal beobachten, wie deine Samtpfote aufs Kitten reagiert.

  • Reviertausch durchführen: Läuft alles ein paar Tage friedlich und entspannt ab, kannst du einen sogenannten Reviertausch durchführen. Dazu packst du deine erwachsene Katze ins Kittenzimmer, wo sie sicherlich neugierig alles beschnuppern wird. Das Kitten darf in der Zeit in Ruhe die restliche Wohnung erkunden.

  • Zurücktauschen: Nach ein paar Stunden tauschst du die Räume wieder zurück. Spätestens jetzt wissen die beiden vom jeweils anderen. Je nachdem wie das verlief, kannst du nun das erste Aufeinandertreffen planen oder als Zwischenschritt immer mal Gegenstände der einen Samtpfote ins Reich der anderen packen.

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Schritt 3: Das erste Aufeinandertreffen

  • Gemeinsam Füttern: Die beiden kennen nun den Geruch des jeweils anderen und müssten sich erkennen können. Fürs erste Aufeinandertreffen ist die Fütterungszeit optimal, da beide sicherlich hungrig sind und sich aufs Fressen konzentrieren werden. Ablenkungen sind hier eher nebensächlich, wobei es dennoch Fauchen und Knurren geben kann. Das ist aber ganz normal. Stelle die Näpfe nicht direkt nebeneinander, sondern mit etwas Abstand in einen Raum.

  • Zur Sicherheit: Bist du unsicher, kannst du die beiden zusätzlich durch ein Tierschutzgitter trennen oder eine Decke bereithalten, falls es zu einem Kampf kommt und du die beiden trennen musst.

  • Danach wieder räumlich trennen: Ein paar Minuten gemeinsam fressen reichen für den Anfang. Packe beide Mietzen bis zur nächsten Mahlzeit wieder zurück in ihre Bereiche. Wiederhole das ein paar Mal und beobachte, wie sie sich so machen.

Schritt 4: Verlängerung der gemeinsamen Zeit

  • Beide Katzen sind entspannt: Deine beiden Samtpfoten machen einen entspannten und neugierigen Eindruck? Dann kannst du die gemeinsame Zeit etwas verlängern. Unterstütze die Erfahrung positiv durch die Gabe von Leckerlis oder mit lieben Worten. Achte aber darauf, weder Kitten noch Erstkatze zu bevorzugen.

  • Katze faucht oder knurrt: Es gibt Katzen, die sind sofort cool miteinander. Andere Mietzen brauchen etwas länger, sind skeptischer und können auch mal fauchen, knurren oder einen leichten Tatzenhieb austeilen. Das ist bis zu einem gewissen Grad okay und gehört zum Prozess des Kennenlernens und zur Kommunikation dazu.

  • Katze hat Angst, ist eingeschüchtert oder greift an: Nehmen Fauchen, Knurren oder Tatzenhiebe überhand, solltest du die gemeinsame Zeit für den Moment beenden. Auch wenn sich eine der beiden Samtpfoten versteckt, solltest du abbrechen. Die Katzen zeigen so eindeutig, dass sie noch etwas Zeit brauchen, um sich aneinander zu gewöhnen. Nur indem du die Zeichen wahrnimmst und nicht ignorierst, kannst du einen Kampf zwischen den beiden vermeiden.

  • Neuer Versuch: Starte direkt am nächsten Tag wieder einen neuen Versuch! Schnapp dir ein Spielzeug oder wirf ein paar Leckerlis. So lenkst du die beiden ein bisschen ab und es kommt nicht zu einer direkten Konfrontation.

Schritt 5: Kittenzimmer auflösen

  • Tür zum Kittenzimmer offen lassen: Sind beide Mietzen miteinander entspannt, kannst du anfangen, die Tür zum Kittenzimmer offenzulassen. So können sich beide frei in den Räumen des anderen bewegen.

  • Kittenzimmer auflösen: Mit der Zeit wirst du sehen, dass sich dein Kitten immer mehr bei der anderen Katze aufhalten wird und auch im Wohnzimmer schläft. Nun kannst du nach und nach Spielzeuge, Decken und das Bettchen des Kittens in die restliche Wohnung verlagern. Auch das Katzenklo kannst du zum anderen stellen. Achte aber darauf, dass dein Kitten genau mitbekommt, wo sich seine Toilette ab jetzt befindet.

Eine Katze leckt andere über Kopf

Wie lange dauert es, bis sich Katzen aneinander gewöhnen?

Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Katzen, die verstehen sich sofort toll miteinander und können innerhalb von 2-3 Tagen zusammengeführt werden. Andere Katzen brauchen etwas länger, wodurch einen Zusammenführung auch 2-3 Wochen dauern kann. Doch ganz egal wie lang - wichtig ist, dass du weder den Neuzuwachs noch deine erste Katze überforderst. Nur so ebnest du die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben zwischen den beiden. Bist du dir unsicher, kannst du auch →eine*n Katzentrainer*in um Hilfe fragen.

Warum faucht deine Katze das Kitten an?

Anfauchen oder Knurren sind Zeichen dafür, dass deine Katze mit der Situation überfordert ist und sich gestresst fühlt. Das ist okay und sollte auch nicht mit Tadel oder sonstigem bestraft werden. Du kannst deiner Katze die Unsicherheit nehmen, indem du die beiden langsam zusammenführst und Routinen wie Fütterungszeiten, Spiel- und Streicheleinheiten beibehältst.

Undine Tackmann
Undine Tackmann