Was ist eine Hundebox überhaupt?
Viele Halter*innen kommen mit einer Hundebox erst dann in Berührung, wenn ihre Vierbeiner →Schwierigkeiten mit dem Entspannen und →Alleinbleiben haben. Eigentlich ziemlich schade, denn eine Box kann ein sicherer und praktischer Rückzugsort für deinen Hund sein. Bei einer Hundebox handelt es sich um eine Art Hundehütte für drinnen. Sie besteht meist aus Stoff, Stahl oder Kunststoff. Modelle aus Stoff haben den Vorteil, dass sie sich zusammenfalten und so leichter mit in den Urlaub nehmen lassen - wie ein Zuhause to go.
Die Hundebox wird also als Ruheort und Liegeplatz für den Hund verwendet. Vor allem reizempfindliche oder unsichere Hunde können in einer Box besser zur Ruhe kommen, da die Wände und Decke wie eine Art Höhle sind und vor Umwelteinflüssen abschirmen. Auch für Welpen kann eine Box anfangs ziemlich praktisch sein, da sie meist noch sehr neugierig sind und schlecht zur Ruhe kommen, aber →viel Schlaf benötigen.
Eine Box kann ein sicherer Rückzugsort sein, wo dein Hund gut zur Ruhe kommt und schläft.
Welche Hundeboxen gibt es?
Je nachdem, wofür du die Box brauchst, gibt es verschiedene Modelle und Materialien. In der Regel werden Hundeboxen aus Stoff, Kunststoff und Stahl angeboten.
Wenn du eine Box für einen Zwischenschritt im Training oder als Reisekörbchen benötigst, kann eine einfache Stoffbox schon ausreichen. Brauchst du für deinen Hund etwas Robusteres beispielsweise als sichere →Transportbox fürs Auto, sind spezielle Autoboxen aus Stahl empfehlenswerter. Boxen aus Kunststoff sind ein guter Mittelweg. Sie lassen sich zwar im Vergleich zu Stoffboxen nicht zusammenfalten, sind jedoch leichter als Metallboxen und können deswegen auch gut mit in den Urlaub oder zum Tierarzt genommen werden.
Dein Hund steht total auf seine Box? Dann kannst du sie auch dauerhaft bei dir zu Hause integrieren, indem du beispielsweise einen Schrank zu einer Hundebox umbaust. Unten kann dein Hund darin liegen, oben kannst du Dinge abstellen - so fügt sich die Hundebox harmonisch in deine Einrichtung.
Zum Autofahren sind spezielle Transportboxen aus Stahl am sichersten. Hier ist dein Hund auch geschützt, sollte es mal einen Unfall geben.
Boxentraining: In 6 Schritten die Box positiv aufbauen
Wichtig ist, dass die Box nicht als Strafe oder zum Wegsperren missbraucht wird. Eine Hundebox soll ein sicherer Rückzugsort für deinen Hund sein, kein Gefängnis. Dennoch kann es sein, dass man manchen Vierbeinern die Box erst ein wenig schmackhaft machen muss. Vor allem sehr anhängliche und unsichere Hunde oder kleine "Kontrollfreaks" finden eine Box anfangs ziemlich blöd, denn dort haben sie gar nicht mehr alles so gut im Blick und sind gezwungen, zur Ruhe zu kommen. Du merkst also: Manche Vierbeiner profitieren auf lange Sicht ungemein von einer Box.
Schnapp dir also eine Handvoll schmackhafter Leckerlis und los gehts!
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Schritt 1: Box erkunden lassen
Zu Beginn ist die Box für deinen Hund etwas Neutrales. Manche Hunde finden sie von Anfang toll und legen sich rein, andere schnüffeln nur skeptisch dran und setzen freiwillig keine Pfote in den Kasten. Dennoch solltest du deinen Hund erst einmal die Box in Ruhe erkunden lassen und jegliches Interesse daran loben.
Schritt 2: Kekse in die Box werfen
Nun kannst du ein bisschen nachhelfen, indem du ein paar Kekse in die Box wirfst, die sich der Hund holen darf. Platziere die Leckerlis zuerst weiter vorn in der Box, später kannst du sie nach hinten werfen, damit dein Hund einen Schritt in die Hundebox reinlaufen muss, um sich das Leckerli zu holen. Achte darauf, dass sich die Tür der Box nicht von allein schließen kann. Das wiederholst du ein paar Mal, bis dein Hund die Skepsis gegenüber der Box abgelegt hat und sich freudig die Kekse holt.
Schritt 3: Signal einführen
Sobald sich dein Hund entspannt die Kekse aus der Box holt, kannst du anfangen, ein Signalwort bzw. Kommando für die Hundebox einzuführen. Denn später möchtest du den Hund vielleicht mit einem "Geh in die Box" auf seinen Platz schicken. Dazu legst du das Leckerchen hinten in die Box, dein Hund geht hinein und in dem Moment sagst du das Kommando "Box" oder "Geh in die Box" oder wie auch immer du es nennen möchtest. Auch diesen Schritt wiederholst du ein paar Mal.
Schritt 4: Signal wiederholen
Hast du das Signalwort ein paar Mal wiederholt, sagst du nun zuerst das Signalwort, lässt deinen Hund dann in die Box gehen und gibst ihm danach in der Box seine Belohnung. Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Merkst du, dass dein Hund nach dem Kommando noch nicht von allein in die Box geht, sondern darauf wartet, dass du erst den Keks hineinlegst, gehe einen Schritt zurück im Training.
Schritt 5: Dauer in der Box verlängern
Natürlich soll dein Hund aber etwas länger in der Box bleiben als nur ein paar Sekunden, um sich seine Belohnung abzuholen. Deswegen kannst du im nächsten Schritt die Verweildauer in der Box verlängern. Schicke deinen Hund dazu mit dem Signalwort in die Box, warte kurz, gib ihm dann die Belohnung und entlasse ihn wieder aus der Box. So kannst du schrittweise die Zeit, die sich dein Hund in der Box aufhält, verlängern und die Gabe von Keksen nach und nach abbauen.
Ein guter Trick ist es, dem Hund anfangs in der Box ab und zu einen Kausnack zu geben, denn so bleibt er automatisch länger in der Hundebox liegen und knabbert an seinem Snack. Dazu eignen sich beispielsweise →unsere Lachs-Rind-Rouladen ganz besonders gut. Durch die getrocknete Lachshaut schmecken die Kaurollen besonders intensiv, die Rinderhaut sorgt für langanhaltenden Kauspaß. Wir sind uns sicher: Dein Hund wird mit großer Freude in der Box daran herumknabbern.
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Schritt 6: Bring Bewegung rein
Kann dein Hund eine Weile entspannt in der Box liegen, übst du nun, durch den Raum zu gehen, dich aufs Sofa zu setzen und vielleicht auch mal kurz den Raum zu verlassen. Es ist wichtig, dass dein Hund lernt, dass er auch bei Bewegung und wenn etwas bei dir zu Hause los ist, dort drin bleibt und entspannt. Möchte dein Hund die Box verlassen, schickst du ihn behutsam, aber bestimmt wieder zurück in die Box. Alternativ kannst du auch üben, die Hundebox zu schließen.
Wie groß sollte die Hundebox sein?
Eine Hundebox solltest du immer so groß wählen, dass sich dein Vierbeiner darin entspannt hinlegen sowie aufstehen und herumdrehen kann. Zu groß sollte sie allerdings auch nicht sein, da zu viel Freiraum für weniger Sicherheit und Stabilität sorgt.
Optimalerweise ist die Box so groß, dass dein Hund darin ausgestreckt liegen, sich hinstellen und herumdrehen kann.
Wann sollte ich die Box schließen?
Bisher haben wir die Box wie ein normales Körbchen nur mit Wänden und Dach aufgebaut. Viele denken aber bei einer Hundebox daran, den Hund hineinzuschicken, die Tür zu schließen und ihn dann dort drin zu lassen. So solltest du eine Box allerdings niemals aufbauen bzw. deinen Hund nicht einfach dort einsperren! Eine Hundebox ist kein Ort, um den Hund wegzusperren oder als schnelle Lösung gedacht, wenn er nervt. Trotzdem kannst du die Box schließen, wenn du das möchtest. Auch dieser Schritt sollte allerdings behutsam aufgebaut werden:
Habt ihr die vorherigen Schritte gut geübt und dein Hund kann entspannt in der Box liegen, kannst du nun anfangen, die Tür kurz anzulehnen, sie danach sofort wieder zu öffnen und den Hund zu belohnen. Wiederhole das ein paar Mal und verlängere die Zeit, in der du die Tür anlehnst. Ist dein Hund entspannt, kannst du die Tür richtig schließen, kurz warten und dann wieder öffnen. Belohne anschließend deinen Vierbeiner. Im letzten Schritt kannst du die Tür schließen und deinen Hund durch das Gitter oder ein kleines Loch im Reißverschluss Snacks hineinwerfen.
Wenn du mit deinem kleinen Vierbeiner zum Tierarzt musst, kann eine Box nicht nur beim Transport helfen - sie spendet auch Sicherheit!
Das Schließen der Box aufzubauen ist vor allem dann wichtig, wenn du deinen Hund im Auto in einer Hundebox transportieren möchtest oder er beim Tierarzt in eine Box soll. Auch bei Welpen kann das Schließen der Box sinnvoll sein, da sie in der Regel noch nicht so gut verstehen, Räume einzuhalten. Äh...Räume einzuhalten? Genau, den Hund in einer Box oder auf seinem Körbchen zu platzieren ist eine Raumvorgabe deinerseits. Du möchtest, dass sich dein Hund dort hinlegt und natürlich auch dortbleibt und im besten Fall zur Ruhe kommt. Deswegen empfehlen wir dir, auch ein Freigabekommando für die Hundebox aufzubauen.
Freigabekommando: Hund auf Kommando aus der Box entlassen
Hunde, die immer nur darauf warten, dass gleich etwas passiert oder dich beobachten und jede deiner Bewegungen verfolgen, kommen in der Regel ziemlich schlecht zur Ruhe. Sie in eine Box zu schicken bringt dann erst einmal nicht viel, denn vermutlich werden sie darin warten, bis sie einen Snack bekommen und dann einfach wieder aus der Box rausmarschieren. Gleiches gilt, wenn du ihm einen Kausnack gibst: Nachdem er diesen in der Box schnabuliert hat, wird er vermutlich danach die Box direkt verlassen. Damit dein Hund lernt, dass er in der Box auch zur Ruhe kommen kann und nicht auf die nächste Belohnung warten soll, kannst du ihm beibringen, die Box nur auf deine Erlaubnis wieder zu verlassen.
Das Freigabekommando aufbauen
Voraussetzung dafür ist, dass dein Hund die Box durch die vorherigen Schritte positiv verknüpft hat und auf dein Kommando in die Box geht.
Um das Freigabekommando aufzubauen, schickst du deinen Hund mit "Box" in seine Hundebox, er legt sich hinein und du gehst ein paar Schritte zurück. Will er jetzt die Box wieder verlassen, gehst du ein paar Schritte auf ihn zu und schickst ihn so körpersprachlich (ohne das Kommando zu wiederholen!) zurück. So signalisierst du ihm, dass er den von dir vorgegebenen Raum (Hundebox) nicht verlassen soll. Manche Hunde verstehen das direkt und werden nun in der Box warten, bis du sie freigibst. Andere Vierbeiner sind etwas diskussionsfreudiger und werden immer wieder versuchen, einfach aus der Box rauszugehen. Hierbei ist es wichtig, konsequent zu sein und deinen Hund ruhig, aber bestimmt immer wieder zurückzuschicken.
War dein Hund für ein paar Minuten in seiner Box und du konntest ein paar Schritte entspannt durch den Raum gehen oder dich mal aufs Sofa setzen, gehst du nun zu ihm hin und gibst das Freigabekommando. Dazu machst du eine einladende Bewegung mit deinem Arm in den Raum hinein und sagst das Kommando "Frei" oder "Komm raus" oder wie auch immer du das Freigabesignal nennen möchtest.
Auch, wenn du deinen Hund in sein Körbchen schickst, kann das Aufbauen eines Freigabesignals hilfreich sein.
Wozu ein Freigabekommando aufbauen?
Dieser Schritt ist sehr wichtig, denn so lernt dein Hund nicht nur, dass er in der Box keine Erwartungshaltung (wann kommt der nächste Keks/Kausnack) zu haben braucht, er versteht außerdem, von dir vorgegebene Raumzuweisungen (Box) einzuhalten und nur auf deine Erlaubnis hin neue Räume zu betreten.
Wenn du beispielsweise deinen Hund in einer Autobox oder deinem Kofferraum transportierst, möchtest du bestimmt nicht, dass er direkt aus dem Auto auf den Parkplatz springt, sobald du die Tür des Kofferraumes oder der Box öffnest. Das kann nämlich ziemlich gefährlich werden - vielleicht kommt gerade ein Auto oder Radfahrer vorbei gefahren und es gibt einen schlimmen Unfall. Auch hier kannst du über das Freigabesignal arbeiten und deinen Hund erst dann aus der Transportbox entlassen, wenn du einen Überblick über die Situation hast und dein Hund ruhig und entspannt ist.
Wieso die Box nicht einfach schließen?
Aber wozu die Box offenlassen, wenn man sie auch einfach schließen kann? Mit dem Hund die Raumzuweisung auszudiskutieren ist ein wichtiger Schritt in der Hundeerziehung. Auszudiskutieren bedeutet in dem Fall, den Hund konsequent immer wieder in die Box zu schicken, wenn er diese ohne deine Freigabe einfach verlässt. Wieso ist das so wichtig? Räume sind Ressourcen und dein Hund lernt so, dass du auch diese Art von Ressource, genau wie Spielzeug oder Futter, zuteilst. Würdest du die Tür einfach schließen, kann dein Hund nicht lernen, dass deine Vorgaben einzuhalten sind.
→Bellt dein Hund viel zu Hause und wenn es an der Tür klingelt, springt er auf und rennt bellend hin? Dann kann auch hierbei helfen, mit dem Hund über ein Freigabekommando zu arbeiten und ihm somit klarzumachen, dass er auf seinem Platz zu bleiben hat - egal was ist. Dein Hund versteht so besser, dass er gerade Sendepause hat und alles andere, was passiert, wie den Postboten oder Besuch empfangen, nicht sein Business ist und er sich entspannen kann. Er weiß, du wirst ihn auf seinem Liegeplatz abholen und freigeben, wenn er an der Reihe ist.
Mein Hund mag die Box nicht und kommt schlecht zur Ruhe
Du hast das Training mit der Box versucht, aber dein Hund kommt auch dort nicht zur Ruhe, fiept dauerhaft und rebelliert vielleicht sogar? Auf keinen Fall solltest du ihn einfach in die Box packen und warten, bis er sich von allein beruhigt. Den Hund einfach in eine Box zu sperren, entspricht keiner artgerechten Haltung und verursacht viel Stress beim Hund!
Ruhetraining und zu Hause entspannt zu sein ist eine Sache, die viele Hunde erst lernen müssen. Geduld und Konsequenz sind hier oberste Priorität. Tut sich deine Fellnase damit schwer, ist es ratsam, →Trainer*innen zu kontaktieren. Diese kommen zu dir nach Hause und schauen sich das einmal genauer an. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die wir falsch machen und unsere cleveren Vierbeiner durchschauen uns sofort. Hundetrainer*innen zeigen dir, wie du am besten mit deinem Hund die Box aufbauen und nutzen kannst.