Woher kommt dein bester Freund?
“Die Sonne lacht, es ist ein warmer Frühlingstag Mitte April. Ich laufe aufgeregt in meinem Zwinger auf und ab, immer wieder auf und ab. Ich höre Schritte und mein Herz schlägt schneller. Sie kommen näher, ich drehe mich so schön ich kann um mich selbst, ich will alles geben und alles zeigen, was ich zu bieten habe.
Ein blondes Mädchen bleibt vor meiner Tür stehen, sie lacht, ich lache. Wir wären sicher gute Freunde, die besten, um genau zu sein. Weitere Schritte nähern sich, eine große Frau mit braunen, krausen Haaren nimmt das Mädchen bei der Hand. Sie ziehen weiter. Der Tag vergeht und alles ist still am Abend, hier, wo ich wohne - im Berliner Tierheim.
Der Sonnenuntergang malt jetzt seine schönsten Farben in den Himmel und ich würde alles geben, um diesen Anblick im Garten einer Familie genießen zu können. Eine Familie, geliebt zu werden - davon träume ich, als ich die Augen schließe und auf dem Betonboden meines Zwingers in den Schlaf gleite.”
Tierheim vs. Züchter
Wenn der erste Vierbeiner in dein Leben stolpert, gibt es mit Sicherheit nichts schöneres, als ihn aufwachsen zu sehen. Das erste Mal den eigenen Welpen im Arm halten und zusammen die Welt entdecken - für viele zukünftige Hundeeltern ist das der Traum schlechthin. Holst du deinen Liebling vom Züchter, ist von Vorteil, dass du dich hier auf rassetypische Eigenschaften einstellen kannst.
Dadurch, dass Mama und Papa deines Welpen vor Ort sind, kannst du dich größentechnisch und charakterlich darüber informieren, was auf dich zukommt. Sehr viele Hundebesitzer schätzen diese Transparenz und Sicherheit bei der Anschaffung eines Vierbeiners.
Für die Wahl eines Züchters gilt: Informiere dich vorher unbedingt über die Zucht: Werden alle Regeln eingehalten? Macht der Züchter einen seriösen Eindruck? Auch sollten die Eltern der Welpen vor Ort sein.
Du bist qualitätsbewusster Züchter und die hochwertige Ernährung des Nachwuchses liegt dir am Herzen? Dann schau doch mal bei unserem →Züchterprogramm vorbei!
Vielleicht gehörst du aber auch zu denjenigen, die sich fragen: Warum Hunde züchten, wenn es doch so viele herrenlose Vierbeiner in den Tierheimen Deutschlands gibt? Gute Frage!
Allein in Deutschland landen schätzungsweise 120.000 Hunde pro Jahr in Tierheimen und warten Tag ein, Tag aus auf bestenfalls 3 qm² auf ihre Chance für ein neues Leben. Viele auch aus dem Auslandstierschutz wie →Griechenland oder →Spanien. Die meisten Tierheime sind so überfüllt, dass die Mitarbeitenden und ehrenamtlichen Helfenden die Tiere gerade so versorgen können.
Ein Hund aus dem Tierheim? Pro & Contra
Natürlich kann die Adoption eines Tierheimhundes auch wenige Risiken mit sich bringen. So kann es bei unbekannter Vergangenheit zu schwierigen Situationen im Alltag kommen, was dann problematisch ist, wenn du Hundebesitzer ohne Vorerfahrungen bist.
Anders als beim Züchter kann über den Charakter eines Tierheimhundes nur bedingt etwas gesagt werden. Die meisten Hunde sind Mischungen aus verschiedenen Rassen, die verschiedene Charaktereigenschaften generieren. Nicht selten handelt es sich dabei um Mixe aus →bulgarischen Hunderassen. Adoptierst du einen älteren Hund, bist du möglicherweise mit höheren Tierarztkosten konfrontiert.
Das alles sind Risiken, die du im Hinterkopf haben solltest, die aber natürlich nicht eintreten müssen. Wünschst du dir einen Welpen, wirst du diesen auch im Tierheim finden und kannst so die Prägungsphase optimal nutzen und Einfluss auf die Entwicklung deines Hundes nehmen.
Aber auch die Adoption eines erwachsenen Hundes kann von Vorteil sein: Die meisten Hunde im Tierheim sind bereits stubenrein, da sie irgendwann mal bei Vorbesitzern die Basics der Erziehung genossen haben. Auch das Alleinsein fällt einem erwachsenen Hund leichter als einem Welpen. Mit der Adoption leistest du in jedem Fall einen aktiven Beitrag für Tierschutzvereine und das Wohlergehen tausender Tiere.
Wie läuft eine Adoption ab?
Hast du dich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, einem Hund aus dem Tierheim ein neues Leben schenken zu wollen, kannst du dich vorab auf der Internetseite deines lokalen Tierheims informieren.
Viele Tierheime haben eine Übersicht der zu vermittelnden Hunde und so kannst du dir vorab einen ersten Eindruck verschaffen. Lebst du eher nach dem Motto anfassen statt angucken, kannst du natürlich direkt losstarten.
Überleg dir vorher, welche Kriterien dein zukünftiger bester Freund erfüllen sollte, wie beispielsweise Größe, Alter und besondere Eigenschaften wie Sportlichkeit oder Verträglichkeit mit Kindern.
Mein Hund aus dem Tierheim zieht ein: Die beste Vorbereitung
Bevor der große Tag ansteht und deine Fellnase Einzug in deine Wohnung und dein Leben nimmt, solltest du dich gut darauf vorbereiten. Beginne mit einer Grundausstattung wie einem Körbchen oder einem geeigneten Rückzugsort für deinen Vierbeiner.
Zwei Näpfe, für Wasser und Futter, dürfen nicht fehlen. Für die Auswahl einer Leine und eines Geschirrs oder Halsbandes kannst du die Maße deines Hundes nehmen und im Tierfachgeschäft etwas geeignetes aussuchen. Auch über das Thema Futter solltest du dir Gedanken machen.
Im Tierheim fehlen oft die Mittel, um den Hunden dort hochwertiges Futter zu geben. Stelle dich darauf ein, dass du deinen Vierbeiner erst an neues, hochwertiges Futter gewöhnen musst und informiere dich vorab, wie du deinen Hund füttern willst.
Vorbereitung
Informiere dich vorab über verschiedene Themen wie Erziehung, Ernährung und Gesundheit deiner Fellnase. Mit unserem kostenlosen Ratgeber für Hunde kannst du dich optimal auf den Einzug deines Vierbeiners vorbereiten.
Abschluss
“Die Sonne lacht. Es ist ein warmer Frühlingstag Ende Mai. Ich fühle den Rasen unter meinem Bauch und die Wärme auf meiner Nasenspitze. Ich höre Schritte auf dem Gras und blinzle. Es ist Lina. Sie beugt sich zu mir runter, krault mein Ohr und lacht. Ich lache auch. Lina ist jetzt meine Familie.”